Die Wurzelkanalbehandlung

In welchen Fällen muss eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden?

Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer Wurzelkanalbehandlung führen. Die wohl häufigsten Gründe stellen eine Eröffnung des Zahninneren durch eine große Karies sowie das Absterben des Endodonts durch verschiedene äußere Einflüsse dar. Dabei muss nicht immer auch ein Schmerz auftreten, manche endodontische Entzündungen können chronisch und symptomlos ablaufen und dennoch behandlungsbedürftig sein. Häufig werden solche Entzündungen nur durch die Anfertigung eines Kontroll-Röntgenbildes erkannt.

Wenn jedoch Schmerzen auftreten, äußern sich diese häufig in Form von pochenden oder drückenden Schmerzen, Aufbissbeschwerden und/oder Empfindlichkeit auf Kälte und Wärme. Sollten Sie derartige Beschwerden bei sich feststellen, kontaktieren Sie uns rechtzeitig und stellen sich in unserer Akutsprechstunde vor.

Neben den klassischen Gründen einer Wurzelkanalbehandlung gibt es noch andere Ursachen. Dazu gehört z.B. ein sogenannter Zahnunfall (abgebrochener Zahn oder Zahnstück, gelockerter Zahn, Zahn in Fehlstellung, vollständig ausgeschlagener Zahn). In solchen Fällen müssen schnell die richtigen Schritte eingeleitet werden, um den Zahn dauerhaft erhalten zu können – kommen Sie also möglichst unverzüglich bei uns vorbei!

Wie wird eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt?


Die Ursache vollständig bekämpfen


Egal welcher Grund im speziellen für die Notwendigkeit einer Wurzelkanalbehandlung vorliegt, letztendlich stellt das Problem eine bakterielle Infektion des Wurzelkanalsystems dar, die es zu bekämpfen gilt. Deshalb zielen alle Maßnahmen, die im Rahmen einer Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden, darauf ab, das Wurzelinnere zu reinigen und zu desinfizieren. Was sich schlicht und einfach anhört, ist in der Realität aufgrund der grazilen Strukturen in der Zahnwurzel sowie durch anatomische Besonderheiten wie Wurzelkrümmungen und -verzweigungen mit einigen Herausforderungen verbunden.


Der Ablauf der Behandlung


Der erste Schritt ist immer die Schaffung eines Zugangs zu den Zahnwurzeln durch den Zahn hindurch. Damit durch diesen Zugang nicht neue Bakterien in die Wurzel eindringen können, wird der Zahn zuvor durch ein kleines gummiartiges Tuch (sogenannter Kofferdam) isoliert und abgeschirmt. Nun beginnt die recht aufwändige Suche nach den Hauptwurzelkanälen sowie das Ertasten und Darstellen der gesamten Wurzelanatomie bis hin zur Wurzelspitze. Dies geschieht unter optischer Vergrößerung eines Dental-Mikroskops mit Hilfe verschiedener flexibler Instrumente aus speziellen Nickel-Titan-Legierungen und Ultraschallspitzen bei gleichzeitiger Spülung der Zahnwurzel. Für diese sogenannte chemo-mechanische Aufbereitung des Wurzelkanalsystems muss ausreichend Zeit eingeplant werden, weshalb für die Behandlung von mehrwurzeligen großen Backenzähnen ein einzelner Termin meist nicht ausreicht. Ist dieser Schritt jedoch sorgfältig abgeschlossen, sind schon jetzt über 90% aller Bakterien aus der Zahnwurzel entfernt.

Um die restlichen Bakterien noch zu entfernen bedarf es einer standardisierten Spülung der Zahnwurzel mit verschiedenen Wirkstoffen, die durch Ultraschall zusätzlich in Schwingungen versetzt werden und dadurch deutlich effektiver arbeiten. Die Desinfektion kann durch eine keimreduzierende Laseranwendung ergänzt werden.

Zum Abschluss werden alle Hohlräume des Wurzelkanalsystems mit einem speziellen Füllmaterial abgedichtet. Da dieses in erwärmter, weicher Form in die Zahnwurzel eingebracht wird, kann es auch in kleinste Nischen und Spalten gedrückt werden und diese dicht verschließen. Eine Aufbaufüllung verhindert abschließend das erneute Eindringen von Bakterien und sichert damit den Langzeiterfolg der Behandlung.

Jeder Zahn ist anders

In der endodontischen Forschung ist man sich einig: „Die normale Wurzelkanalbehandlung“ gibt es nicht. Jeder Zahn ist anders und birgt unterschiedliche Herausforderungen für die Behandlung. Dennoch gibt es immer wiederkehrende Besonderheiten, die in vielen Zähnen auftreten. Dazu gehören zum Beispiel stark gekrümmte Wurzeln. Je stärker eine Wurzel gebogen ist, umso höher ist das Risiko, dass die verwendeten Instrumente während der Behandlung brechen. Die Aufbereitung gebogener Wurzeln benötigt also ein besonders schonendes Vorgehen und einen häufigeren Instrumentenwechsel.

Neben der Wurzelkrümmung kommt es auch häufig vor, dass die Wurzelkanaleingänge verengt (obliteriert/verkalkt) sind. Dies erschwert das Auffinden der Wurzelkanäle. „Nicht gefundene Wurzelkanäle“ sind ein häufiger Grund, warum Patienten zu einem spezialisierten Endodontologen überwiesen werden. Mit Hilfe der mikroskopischen Vergrößerung können die Wurzelkanäle gefunden und desinfiziert werden.

Eine weitere Herausforderung stellen untypische Verzweigungen bis hin zu Kreuzungen innerhalb des Wurzelkanalsystems dar. In diesen Fällen bedarf es neben der optischen Vergrößerung auch viel Fingerspitzengefühl, um die kleinen Verästelungen zu ertasten.


Revisionsbehandlung


Ein häufiger Grund zur Überweisung zu einem spezialisierten Endodontologen ist die Erneuerung einer bereits bestehenden aber nicht erfolgreichen Wurzelkanalbehandlung, die sogenannte Revisionsbehandlung. Zum einen muss das in die Zahnwurzel eingebrachte alte Füllmaterial aufwändig entfernt werden, zum anderen findet man in den Wurzelkanälen nicht selten Stufen und Verblockungen, die beseitigt und passiert werden müssen. Außerdem liegt in diesen Zähnen ein andersartiges Bakterienspektrum vor, dessen Bekämpfung einen erhöhten Aufwand erfordert.



Perforationsdeckung


Von einer Wurzelperforation spricht man, wenn eine Verbindung vom Zahninneren zur Mundhöhle, zum Zahnfleisch oder zum Kieferknochen vorliegt. Perforationen können als Komplikationen während der Wurzelkanalbehandlung auftreten, z.B. beim Suchen der Wurzelkanäle an falscher Stelle oder beim Einbringen von Wurzelstiften. Wurzelperforationen müssen speziell desinfiziert und mit besonderem Material verschlossen werden. Nur so kann der Zahn erhalten werden und entzündungsfrei im Mund verbleiben.


Fragmententfernung


Eine weitere Komplikation während der Wurzelkanalbehandlung ist das Abbrechen und verbleiben eines Instrumentenfragments im Wurzelkanal. Häufig wird durch diesen Fremdkörper die vollständige Desinfektion des Wurzelkanalsystems verhindert, weshalb das abgebrochene Fragment entfernt werden muss. Unter mikroskopischer Vergrößerung muss das abgebrochene Instrumentenstück freigelegt, mobilisiert und schließlich entfernt werden. Zur genauen Lagebestimmung des Fragments ist ein 3-dimensionales Röntgenbild ein hilfreiches diagnostisches Mittel.


Stiftentfernung


Wurzelstifte werden bei stark zerstörten Zähnen zum Aufbau der Zahnkrone verwendet. Diese können aus verschiedensten Materialien bestehen (Metalle, Keramik, Glasfaser) und mit unterschiedlichsten Techniken befestigt sein. Das schonende Entfernen der Wurzelstifte im Rahmen einer Revisionsbehandlung geschieht mit Hilfe graziler Bohrer und Ultraschallaufsätze.

Wurzelspitzenresektion - Wenn der normale Weg verlegt ist

Durch die modernen Techniken und hohen Behandlungserfolge im Rahmen der Wurzelkanalbehandlung können heutzutage die allermeisten Entzündungen der Zahnwurzeln ohne einen chirurgischen Eingriff behandelt und geheilt werden. Die Wurzelspitzenresektion ist daher mittlerweile zu einem eher seltenen Eingriff geworden.

Es gibt dennoch Situationen, in denen der Zugang zur Zahnwurzel, vor allem zur meist für die Entzündung verantwortlichen Wurzelspitze, nicht durch die Zahnkrone (genannt „orthograder Zugang“) möglich ist. Ist dies der Fall, muss ein chirurgischer Zugang über das Zahnfleisch und den Kieferknochen geschaffen werden (sogenannter „retrograder Zugang“), über den der Entzündungsherd dann entfernt werden kann. Mit filigranen Ultraschallinstrumenten kann dann die Zahnwurzel desinfiziert und abschließend mit speziellem Material verschlossen werden. Wie bei der Wurzelkanalbehandlung gilt auch hier: Mehr sehen führt zu mehr Erfolg, weshalb auch diese Behandlung mit Hilfe eines Dentalmikroskops durchgeführt wird.

Den Zahn dauerhaft stabilisieren

Ein wurzelbehandelter Zahn ist frakturanfälliger als ein normaler, vitaler Zahn. Vor allem die erhabenen Zahnspitzen können bei ungünstiger Krafteinwirkung beim ganz normalen Kauen abbrechen, im schlimmsten Fall kann sogar ein Zahn ganz durchbrechen oder ein Stück Zahnwand so tief frakturieren, dass der Zahn nicht mehr zu erhalten ist. Deshalb sind die Empfehlungen der Fachgesellschaften klar: nach abgeschlossener Wurzelkanalbehandlung muss für eine zusätzliche Stabilisierung des Zahnes gesorgt werden. Dies geschieht klassisch durch eine Krone. Jedoch ist es in vielen Fällen auch ausreichend, nicht den gesamten Zahn zu überkronen, sondern lediglich die verlorengegangene Zahnsubstanz sowie die Kaufläche des Zahnes durch passgenaue Keramikrestaurationen zu ersetzen. Durch diese sogenannten Onlays wird gesunde Zahnsubstanz geschont. (Foto: Keramik-Rohling in der Cerec®-Schleifeinheit)

Wieviel kostet eine Wurzelkanalbehandlung?

Wir möchten Ihnen eine hochwertige Behandlung nach aktuellen Leitlinien und mit modernen Geräten und Materialien zukommen lassen. Die Möglichkeiten, Zähne durch Wurzelkanalbehandlungen zu erhalten, haben sich in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Innovationen erheblich erweitert, jedoch wurden die Abrechnungsbestimmungen der gesetzlichen Krankenkassen nicht entsprechend angepasst. Somit können wir viele Leistungen, die wir im Rahmen unserer Behandlung erbringen, nur nach privatzahnärztlichen Richtlinien berechnen. Durch private Krankenkassen werden i.d.R. die Kosten der Behandlung übernommen.

Wie sich die Kosten in Ihrem speziellen Fall gestalten, erörtern wir gerne mit Ihnen in einem persönlichen Gespräch.

Endodontische Maßnahmen bei Kindern

Bei der endodontischen Behandlung von Kindern gilt es zunächst zu unterscheiden, ob es sich um einen bleibenden Zahn oder einen Milchzahn handelt. Je nach Stand der Wurzelentwicklung kann es sein, dass die Wurzelspitze noch nicht vollständig ausgebildet ist und dadurch eine sehr weite Öffnung aufweist. In diesem Fall müssen besondere Verfahren zum Verschluss der Wurzel angewendet werden. Bei Milchzähnen ist es gerade umgekehrt: Die Wurzeln sind sehr grazil und dünn und werden im Laufe des Wachstums von den nachfolgenden bleibenden Zähnen aufgelöst. Hier muss zusätzlich beachtet werden, dass die bleibenden Zähne durch die Behandlung am Milchzahn keinen Schaden nehmen.

Ein häufiger Grund für endodontische Maßnahmen im Kindesalter sind Unfälle mit abgebrochenen Zahnstücken oder Zahnlockerungen bis hin zu komplett ausgeschlagenen Zähnen. In diesen Fällen muss schnell und richtig gehandelt werden, um den Zahnerhalt zu ermöglichen. Ihr Kind hat einen Zahnunfall? Kontaktieren Sie uns möglichst unverzüglich und kommen in unserer Akutsprechstunde vorbei!

In welchen Fällen muss eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden?

Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer Wurzelkanalbehandlung führen. Die wohl häufigsten Gründe stellen eine Eröffnung des Zahninneren durch eine große Karies sowie das Absterben des Endodonts durch verschiedene äußere Einflüsse dar. Dabei muss nicht immer auch ein Schmerz auftreten, manche endodontische Entzündungen können chronisch und symptomlos ablaufen und dennoch behandlungsbedürftig sein. Häufig werden solche Entzündungen nur durch die Anfertigung eines Kontroll-Röntgenbildes erkannt.

Wenn jedoch Schmerzen auftreten, äußern sich diese häufig in Form von pochenden oder drückenden Schmerzen, Aufbissbeschwerden und/oder Empfindlichkeit auf Kälte und Wärme. Sollten Sie derartige Beschwerden bei sich feststellen, kontaktieren Sie uns rechtzeitig und stellen sich in unserer Akutsprechstunde vor.

Neben den klassischen Gründen einer Wurzelkanalbehandlung gibt es noch andere Ursachen. Dazu gehört z.B. ein sogenannter Zahnunfall (abgebrochener Zahn oder Zahnstück, gelockerter Zahn, Zahn in Fehlstellung, vollständig ausgeschlagener Zahn). In solchen Fällen müssen schnell die richtigen Schritte eingeleitet werden, um den Zahn dauerhaft erhalten zu können – kommen Sie also möglichst unverzüglich bei uns vorbei!

Wie wird eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt?


Die Ursache vollständig bekämpfen


Egal welcher Grund im speziellen für die Notwendigkeit einer Wurzelkanalbehandlung vorliegt, letztendlich stellt das Problem eine bakterielle Infektion des Wurzelkanalsystems dar, die es zu bekämpfen gilt. Deshalb zielen alle Maßnahmen, die im Rahmen einer Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden, darauf ab, das Wurzelinnere zu reinigen und zu desinfizieren. Was sich schlicht und einfach anhört, ist in der Realität aufgrund der grazilen Strukturen in der Zahnwurzel sowie durch anatomische Besonderheiten wie Wurzelkrümmungen und -verzweigungen mit einigen Herausforderungen verbunden.


Der Ablauf der Behandlung


Der erste Schritt ist immer die Schaffung eines Zugangs zu den Zahnwurzeln durch den Zahn hindurch. Damit durch diesen Zugang nicht neue Bakterien in die Wurzel eindringen können, wird der Zahn zuvor durch ein kleines gummiartiges Tuch (sogenannter Kofferdam) isoliert und abgeschirmt. Nun beginnt die recht aufwändige Suche nach den Hauptwurzelkanälen sowie das Ertasten und Darstellen der gesamten Wurzelanatomie bis hin zur Wurzelspitze. Dies geschieht unter optischer Vergrößerung eines Dental-Mikroskops mit Hilfe verschiedener flexibler Instrumente aus speziellen Nickel-Titan-Legierungen und Ultraschallspitzen bei gleichzeitiger Spülung der Zahnwurzel. Für diese sogenannte chemo-mechanische Aufbereitung des Wurzelkanalsystems muss ausreichend Zeit eingeplant werden, weshalb für die Behandlung von mehrwurzeligen großen Backenzähnen ein einzelner Termin meist nicht ausreicht. Ist dieser Schritt jedoch sorgfältig abgeschlossen, sind schon jetzt über 90% aller Bakterien aus der Zahnwurzel entfernt.

Um die restlichen Bakterien noch zu entfernen bedarf es einer standardisierten Spülung der Zahnwurzel mit verschiedenen Wirkstoffen, die durch Ultraschall zusätzlich in Schwingungen versetzt werden und dadurch deutlich effektiver arbeiten. Die Desinfektion kann durch eine keimreduzierende Laseranwendung ergänzt werden.

Zum Abschluss werden alle Hohlräume des Wurzelkanalsystems mit einem speziellen Füllmaterial abgedichtet. Da dieses in erwärmter, weicher Form in die Zahnwurzel eingebracht wird, kann es auch in kleinste Nischen und Spalten gedrückt werden und diese dicht verschließen. Eine Aufbaufüllung verhindert abschließend das erneute Eindringen von Bakterien und sichert damit den Langzeiterfolg der Behandlung.

Jeder Zahn ist anders

In der endodontischen Forschung ist man sich einig: „Die normale Wurzelkanalbehandlung“ gibt es nicht. Jeder Zahn ist anders und birgt unterschiedliche Herausforderungen für die Behandlung. Dennoch gibt es immer wiederkehrende Besonderheiten, die in vielen Zähnen auftreten. Dazu gehören zum Beispiel stark gekrümmte Wurzeln. Je stärker eine Wurzel gebogen ist, umso höher ist das Risiko, dass die verwendeten Instrumente während der Behandlung brechen. Die Aufbereitung gebogener Wurzeln benötigt also ein besonders schonendes Vorgehen und einen häufigeren Instrumentenwechsel.

Neben der Wurzelkrümmung kommt es auch häufig vor, dass die Wurzelkanaleingänge verengt (obliteriert/verkalkt) sind. Dies erschwert das Auffinden der Wurzelkanäle. „Nicht gefundene Wurzelkanäle“ sind ein häufiger Grund, warum Patienten zu einem spezialisierten Endodontologen überwiesen werden. Mit Hilfe der mikroskopischen Vergrößerung können die Wurzelkanäle gefunden und desinfiziert werden.

Eine weitere Herausforderung stellen untypische Verzweigungen bis hin zu Kreuzungen innerhalb des Wurzelkanalsystems dar. In diesen Fällen bedarf es neben der optischen Vergrößerung auch viel Fingerspitzengefühl, um die kleinen Verästelungen zu ertasten.


Revisionsbehandlung


Ein häufiger Grund zur Überweisung zu einem spezialisierten Endodontologen ist die Erneuerung einer bereits bestehenden aber nicht erfolgreichen Wurzelkanalbehandlung, die sogenannte Revisionsbehandlung. Zum einen muss das in die Zahnwurzel eingebrachte alte Füllmaterial aufwändig entfernt werden, zum anderen findet man in den Wurzelkanälen nicht selten Stufen und Verblockungen, die beseitigt und passiert werden müssen. Außerdem liegt in diesen Zähnen ein andersartiges Bakterienspektrum vor, dessen Bekämpfung einen erhöhten Aufwand erfordert.



Perforationsdeckung


Von einer Wurzelperforation spricht man, wenn eine Verbindung vom Zahninneren zur Mundhöhle, zum Zahnfleisch oder zum Kieferknochen vorliegt. Perforationen können als Komplikationen während der Wurzelkanalbehandlung auftreten, z.B. beim Suchen der Wurzelkanäle an falscher Stelle oder beim Einbringen von Wurzelstiften. Wurzelperforationen müssen speziell desinfiziert und mit besonderem Material verschlossen werden. Nur so kann der Zahn erhalten werden und entzündungsfrei im Mund verbleiben.


Fragmententfernung


Eine weitere Komplikation während der Wurzelkanalbehandlung ist das Abbrechen und verbleiben eines Instrumentenfragments im Wurzelkanal. Häufig wird durch diesen Fremdkörper die vollständige Desinfektion des Wurzelkanalsystems verhindert, weshalb das abgebrochene Fragment entfernt werden muss. Unter mikroskopischer Vergrößerung muss das abgebrochene Instrumentenstück freigelegt, mobilisiert und schließlich entfernt werden. Zur genauen Lagebestimmung des Fragments ist ein 3-dimensionales Röntgenbild ein hilfreiches diagnostisches Mittel.


Stiftentfernung


Wurzelstifte werden bei stark zerstörten Zähnen zum Aufbau der Zahnkrone verwendet. Diese können aus verschiedensten Materialien bestehen (Metalle, Keramik, Glasfaser) und mit unterschiedlichsten Techniken befestigt sein. Das schonende Entfernen der Wurzelstifte im Rahmen einer Revisionsbehandlung geschieht mit Hilfe graziler Bohrer und Ultraschallaufsätze.

Wurzelspitzenresektion - Wenn der normale Weg verlegt ist

Durch die modernen Techniken und hohen Behandlungserfolge im Rahmen der Wurzelkanalbehandlung können heutzutage die allermeisten Entzündungen der Zahnwurzeln ohne einen chirurgischen Eingriff behandelt und geheilt werden. Die Wurzelspitzenresektion ist daher mittlerweile zu einem eher seltenen Eingriff geworden.

Es gibt dennoch Situationen, in denen der Zugang zur Zahnwurzel, vor allem zur meist für die Entzündung verantwortlichen Wurzelspitze, nicht durch die Zahnkrone (genannt „orthograder Zugang“) möglich ist. Ist dies der Fall, muss ein chirurgischer Zugang über das Zahnfleisch und den Kieferknochen geschaffen werden (sogenannter „retrograder Zugang“), über den der Entzündungsherd dann entfernt werden kann. Mit filigranen Ultraschallinstrumenten kann dann die Zahnwurzel desinfiziert und abschließend mit speziellem Material verschlossen werden. Wie bei der Wurzelkanalbehandlung gilt auch hier: Mehr sehen führt zu mehr Erfolg, weshalb auch diese Behandlung mit Hilfe eines Dentalmikroskops durchgeführt wird.

Den Zahn dauerhaft stabilisieren

Ein wurzelbehandelter Zahn ist frakturanfälliger als ein normaler, vitaler Zahn. Vor allem die erhabenen Zahnspitzen können bei ungünstiger Krafteinwirkung beim ganz normalen Kauen abbrechen, im schlimmsten Fall kann sogar ein Zahn ganz durchbrechen oder ein Stück Zahnwand so tief frakturieren, dass der Zahn nicht mehr zu erhalten ist. Deshalb sind die Empfehlungen der Fachgesellschaften klar: nach abgeschlossener Wurzelkanalbehandlung muss für eine zusätzliche Stabilisierung des Zahnes gesorgt werden. Dies geschieht klassisch durch eine Krone. Jedoch ist es in vielen Fällen auch ausreichend, nicht den gesamten Zahn zu überkronen, sondern lediglich die verlorengegangene Zahnsubstanz sowie die Kaufläche des Zahnes durch passgenaue Keramikrestaurationen zu ersetzen. Durch diese sogenannten Onlays wird gesunde Zahnsubstanz geschont. (Foto: Keramik-Rohling in der Cerec®-Schleifeinheit)

Endodontische Maßnahmen bei Kindern

Bei der endodontischen Behandlung von Kindern gilt es zunächst zu unterscheiden, ob es sich um einen bleibenden Zahn oder einen Milchzahn handelt. Je nach Stand der Wurzelentwicklung kann es sein, dass die Wurzelspitze noch nicht vollständig ausgebildet ist und dadurch eine sehr weite Öffnung aufweist. In diesem Fall müssen besondere Verfahren zum Verschluss der Wurzel angewendet werden. Bei Milchzähnen ist es gerade umgekehrt: Die Wurzeln sind sehr grazil und dünn und werden im Laufe des Wachstums von den nachfolgenden bleibenden Zähnen aufgelöst. Hier muss zusätzlich beachtet werden, dass die bleibenden Zähne durch die Behandlung am Milchzahn keinen Schaden nehmen.

Ein häufiger Grund für endodontische Maßnahmen im Kindesalter sind Unfälle mit abgebrochenen Zahnstücken oder Zahnlockerungen bis hin zu komplett ausgeschlagenen Zähnen. In diesen Fällen muss schnell und richtig gehandelt werden, um den Zahnerhalt zu ermöglichen. Ihr Kind hat einen Zahnunfall? Kontaktieren Sie uns möglichst unverzüglich und kommen in unserer Akutsprechstunde vorbei!

Wieviel kostet eine Wurzelkanalbehandlung?

Wir möchten Ihnen eine hochwertige Behandlung nach aktuellen Leitlinien und mit modernen Geräten und Materialien zukommen lassen. Die Möglichkeiten, Zähne durch Wurzelkanalbehandlungen zu erhalten, haben sich in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Innovationen erheblich erweitert, jedoch wurden die Abrechnungsbestimmungen der gesetzlichen Krankenkassen nicht entsprechend angepasst. Somit können wir viele Leistungen, die wir im Rahmen unserer Behandlung erbringen, nur nach privatzahnärztlichen Richtlinien berechnen. Durch private Krankenkassen werden i.d.R. die Kosten der Behandlung übernommen.

Wie sich die Kosten in Ihrem speziellen Fall gestalten, erörtern wir gerne mit Ihnen in einem persönlichen Gespräch.

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